Sonntag, 22. Juli 2007

Mordechai Vanunu von israelischem Gericht wieder ins Gefängnis gesteckt

Mordechai Vanunu verbrachte 18 Jahre hinter Gittern, weil der die Weltöffentlichkeit über das geheime israelische Atomwaffenprogramm aufklärte. Am vergangenen Montag, den 2.7.2007, wurde er von einem israelischen Gericht wieder zurück ins Gefängnis geschickt, weil er das „Verbrechen“ begangen hatte, mit Ausländern zu sprechen.

Vanunu wurde inhaftiert, weil er gegen Bewährungsauflagen verstoßen hatte, die seit seiner Freilassung im Jahr 2004 gelten. Ihm war verboten, das Land zu verlassen, mit Ausländern ohne Erlaubnis zu sprechen und die Westbank zu betreten.

Seine Verteidiger kritisieren das Urteil. „Vanunu ist für die Übertretung eines Gesetzes bestraft worden, das es in keiner anderen Demokratie gibt. Er darf nämlich nicht mit Ausländern sprechen, unabhängig vom Inhalt des Gesprächs“, sagte sein Anwalt Avigdor Feldman.

Vanunu war Nukleartechniker am Negev Nuklear-Forschungszentrum. Er wurde 1986 von israelischen Agenten entführt, nachdem er Journalisten der britischen Sunday Times die Wahrheit über das israelische Programm für Nuklearwaffen enthüllte.

Er verbrachte 18 Jahre in Haft weil er geredet hatte; die meisten Jahre in Haft verbrachte er in Einzelhaft. Nach seiner Entlassung setzte er sich weiterhin für Frieden ein. Er sprach sich gegen die „Apartheid-Mauer“ Israels aus und für Solidarität mit den Palästinensern. So trotzte er bis jetzt den Versuchen des israelischen Staates, ihn zum Schweigen zu bringen.

Dieser Artikel ist eine Übersetzung von der Homepage der britischen Zeitung ‚Socialist Worker‘
http://www.socialistworker.co.uk/art.php?id=12344

Ein sehr interessantes Interview – auf Englisch - mit Mordechai Vanunu aus dem Jahr 2004 gibt es zu lesen auf:
http://www.socialistworker.co.uk/art.php?id=2463

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