Freitag, 25. April 2008

Hebt Euer Geld von der Kleinbank ab, solange sie noch existiert!


Norbert Nelte

Stoppt die Kriege, die Finanz- und Nahrungsmittelspekulation!

Die Bundesregierung hat die Banken schon mit 20 Milliarden €uro wegen ihrer Zockerverluste mit Deinen Steuergeldern aus der Patsche geholfen, aber nur die Großbanken. Kassenwart Steinbrück will nur für diese die Zähne zusammenbeißen, denn die könnten bei ihrem Untergang wie ein Sog das ganze System mitreißen.

Nicht so die kleinen Banken, und das hatte für die Weserbank in Bremerhaven schon das Aus bedeutet. Die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hatte sogar die Schließung der überschuldeten Bank mit einer Bilanzsumme von 120,4 Millionen Euro angeordnet.

Aber sonst haben die Volksbanken und Sparkassen doch nicht in den Subprime-Markt, Derivaten, Aktien und Termingeschäften auf Kreditbasis investiert, lassen sie kolportieren. Vorsicht, das ist eine absolute Täuschung. Sie haben den Giftmüll in der Regel zwar nicht selber gekauft, sondern kaufen lassen. 2001 wurde das ABS-Invest in Luxemburg gegründet, das für 200 der 1250 Volksbanken und auch einige Dutzend Sparkassen Fonds auflegten. „Als die Finanzkrise weite Teile des Verbriefungsmarktes lahm legte, machte die Union ihren Fonds kurzerhand dicht. Seit Ende Juli werden die Anteile nicht mehr zurückgenommen" (1)



Dieses zwingt nach dem deutschen Aktiengesetz und HGB kurioserweise nur dazu, dass die Anteile an der Invest nur mit 6% abgeschrieben werden mussten, also alles im grünen Bereich. Nach dm italienischen Gesetz scheint as nicht zu gehen und deshalb wollen die Italiener ihre Anteile per Anwalt zurück und das bedeutet das Aus für die Luxemburger. Dann hilft den Banken ihre ganzen Buchhaltungstricks nichts mehr und es werden der Weser-Bank noch mehr als 200 Banken in den Orkus folgen. Vielleicht ist auch Deine Bank dabei und dann wird Dir der Einlagesicherungsfond kaum mehr helfen, die Menge wird er nicht mehr verkraften können.

Also, gleich nach dem 1. alles abheben und möglichst viel Vorrat einlagern. Die Lebensmittelprise verteuern sich bei uns auch schon um die 10%. Die Hungerrevolten, in 33 Länder schon, sind auch bereits in Mitteleuropa angekommen, letzte Woche haben wütende Roma in der Ostslowakei wegen der teuren Lebensmittel Geschäfte geplündert und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. In Indien ist Reis Mangelware, es wird von den Spekulanten gehortet und der Preis hochgetrieben. In New York und Kalifornien wird bereits Mehl, Reis und Speiseöl rationiert. Rationierungen sind das Startzeichen für private Hortungen. Die Suppenküchen haben Hochkonjunktur und in der Medienscheinwelt reden sie die Bankenkrise klein, dabei kommt noch mehr als 3 Billionen Dollar Giftmüll auf uns zu, weit mehr, denn da kommt noch hinzu: die Kreditkartenkrise, die Heuschreckenkrise, die Mittelstandskrise und so weiter. Der Mittelstand arbeitet mit 90% Fremdkapital und die Kreditgewährung wird immer strenger.

spekutionsobjrkt.jpgDas muss man sich reinziehen. Die Banken leihen sich gegenseitig Luft, und mit so aufgepumpten Bilanzen betreiben sie Aktien- und Derivatenspekulationen oder Termingeschäfte, also Zocken mit Luft. Das ist im Kapitalismus nicht verboten, wenn die Bank auf den Bermudas die Bilanz aufpumpt, aber da gehört schon eine ganz gewaltige kriminelle Energie dazu. Die großen Nahrungsmittelkonzerne horten sich mit dem Bankgeld die Lebensmittel und treiben die Preise hoch. Zockerei mit Lebensmittel ist Zockerei mit dem Tod von Milliarden Menschen. „Schon im Sommer 2006 pries Anderson die kommende "außergewöhnliche Rentabilität" von Ackerfrüchten" (Spiegel-online) Wenn man dagegen aufbegehrt, dann wird man noch erschossen.

Die Profitproduktion war ab 1995 nicht mehr lukrativ, dafür kam dann der Casino-Kapitalismus, die Wetterei an der Börse. Als auch das nichts mehr brachte, setzte man ab 2000 den Heuschrecken-Kapitalismus durch, das Gewinnmachen von der Substanz. Als nun Ende 2007 die Finanzkrise ausbrach und die Heuschrecken für den Firmenaufkauf keine Kredite mehr erhielten, kam für das Kapital zu dem Rohstoffdiebstahl noch die Nahrungsmittelspekulation hinzu.

und dann?

Ihre ganzen Kriege, Finanz- und Nahrungsmittelspekulation, all das wird ihnen nichts mehr nutzen - ihre Zeit ist abgelaufen. In 33 Ländern gibt es schon Hungerrevolten. In Ägypten überlegt die Polizei bereits, ob sie wegen der teuren Lebensmittel auch nicht streiken sollten. Wer sollte da noch die Arbeiterbewegung aufhalten, wer die Geldsäcke noch retten?

Solidarität mit dem Arbeiterkampf der Hungernden von Mahalla und überall, machen wir das doch einfach wie die Genossen in Südkorea, fangen wir doch einfach an.

Frieden und Brot - Solidarität mit Mahalla

Mahnwache Köln, Samstag, 26. April, 12.00 Uhr, Rudolfplatz, KBfÖ und NLO-Köln

(1) manager-magazin, 4 2008, Gier trifft Dummheit, S. 44

Norbert Nelte

Norbert Nelte

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Internationale Sozialisten im Netzwerk Linke Opposition

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